Das Bollwerk hielt knapp 70 Minuten

Favoriten lange Paroli geboten

Fußball-Thüringenliga: Mühlhausen verliert Nachholer bei Fahner Höhe mit 0:2

Dachwig In der 69. Minute war der Bann gebrochen. Ein Freistoß des auffälligen Marvin Schindler aus dem Halbfeld fand im Strafraum den Kopf von Jan-Lucas Bärwolf, der ins Eck traf und für Erlösung aufseiten der Fahnerschen sorgte. Wieder einmal zeigte die von Christian Heim betreute Elf – Haupttrainer Tobias Busse weilt im Griechenland-Urlaub – ihre Standardstärke und kam damit auf Kurs Heimsieg.

Als die Unioner in der Nachspielzeit aufmachten, sorgte Emilio Heß für klare Fronten. Im Konter hatte sich Lenny Bach auf der rechten Seite freigelaufen und in die Mitte geflankt, wo der Angreifer den Ball im Nachsetzen über die Linie stocherte – 2:0 (90.+3).

Verdient war der Erfolg im Nachholer allemal, aber dennoch für die Hausherren schwer erkämpft. „Es war klar, dass es schwer werden würde. Gegen einen Aufsteiger ist es immer ekelhaft, das Samstagspiel gegen Gera hat uns Kraft gekostet“, befand Torschütze Bärwolf. Zusammen mit Dimo Raffel spulte er im Mittelfeld zig Kilometer ab, ging keinem Zweikampf aus dem Weg.

Doch obwohl die Dachwiger einen Ballbesitz von gefühlt 80 Prozent besaßen, taten sie sich gegen Mühlhausen über weite Strecken extrem schwer. Der Gast stand defensiv sehr geordnet, ließ sich nicht überraschen und wagte ab und zu den Schritt nach vorn. „Man darf nicht vergessen, dass wir gegen einen Oberliga-Absteiger gespielt haben. Letztes Jahr hat die Teams noch zwei Ligen getrennt. Wir haben zurecht verloren, aber um ein Tor zu hoch“, sagte Gäste-Trainer Patrick Krumbholz, der sein Team gut eingestellt hatte, die Überlegenheit der Hausherren jedoch anerkennen musste.

Ansehnlich war die Partie nur teilweise. Zwar besaß Union durch Jakub Uhlir die erste klare Chance, als sich Torwart Max Reinwald verschätzte und der Angreifer ans Außennetz schoss (11.). Doch in der Folge überließ Mühlhausen den Dachwigern das Geschehen und verlegte sich auf das kompakte Verteidigen. Schindlers 1:0 zählte wegen Abseits’ nicht (16.), später köpfte Raffel nach einer Ecke völlig frei aus Nahdistanz neben das Tor (26.).

Die Heim-Elf kam zwar auch im zweiten Durchgang zu ihren Chancen – so scheiterte etwa Heß doppelt am Pfosten (48./75.) –, agierte aber mitunter zu umständlich und ungenau. „Der Ball ist nicht so gut gelaufen, wir haben es oft zu schwierig gemacht. Das waren Kleinigkeiten, aber meist hat der letzte Pass gefehlt“, meinte Bärwolf.

Sein 1:0 veränderte das Spielgeschehen zumindest teilweise. Union konnte nun nicht mehr so defensiv stehen wie zuvor und hatte in Tom Fränkel einen beweglichen Offensivmann, der mit seinen Aktionen für Torgefahr sorgte. Zwar waren seine Möglichkeiten (77./ 82.) keine Hundertprozenter, erinnerten die Gastgeber aber immer wieder daran, defensiv wachsam sein zu müssen.

Erst mit dem 2:0 war das Duell entschieden, wobei das Spiel aus Gastgebersicht mit einem Negativerlebnis endete. Der erst im zweiten Durchgang eingewechselte und schon gelbverwarnte Daniel Trübenbach ließ sich nach einem Rempler von Torwart Sören Trappe zu einer Meckerei gegen den Schiedsrichter hinreißen und sah so mit dem Schlusspfiff die Ampelkarte (90.+4). Eine Sinnlos-Aktion, die nicht nur bei Coach Heim für Augenrollern sorgte.

Quelle: Thomas Rudolph (Thüringer Allgemeine)

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